Die Digitalisierung schlug ein wie ein Meteor. Mit ihr kam eine komplette digitale Revolution, an der auch die Universität Hamburg nicht unbeschadet vorbeikam. So entstand schließlich ein Wunder namens STiNE. Aber wie soll ein kleines Mädchen die Digitalisierung an der Universität vorantreiben? Dieser Frage geht Falk Uhlendorf nach.
STiNE damals und heute und vielleicht auch morgen
STiNE. Ja, Sie haben richtig gelesen: STiNE. Dabei handelt es sich weder um den Namen eines kleinen Mädchens (welches allerdings das Logo bildet – nur mal so am Rande) noch um ein neudeutsches Wort, sondern vielmehr um ein Informations- und Kommunikationssystem (IKS). So jedenfalls würden es die Wirtschaftsinformatiker in einem Begriff beschreiben.
Erstmals online ging STiNE zum Wintersemester 2006/07. Der Ursprung geht allerdings noch ein bisschen weiter zurück. Denn bereits Anfang 2005 wurde eine Projektgruppe namens „Virtueller Campus“ gegründet. Ziel der Gruppe war es, mit einer campusweit integrierten Software die damals sehr heterogene IT-Landschaft zu konsolidieren. So fiel schließlich die Wahl auf CampusNet des Hamburger IT-Dienstleisters Datenlotsen Informationssysteme GmbH. Damit war die Geburt STiNEs (STiNE ist ein Akronym für Studien-Infonetz – kleiner Fun Fact am Rande) in Stein gemeißelt.
Nun ist erstmal die Formalität geklärt. Gut. Aber was genau heißt es jetzt, dass STiNE ein IKS ist? Nun ja… Sie können darüber alles machen, was das Herz begehrt, zumindest was das Studium und die Verwaltung dessen angeht. Über STiNE können Nachrichten versendet, der Stundenplan für das anstehende Semester geplant, die Wahl der Module und Prüfungstermine getroffen werden. Auch werden über STiNE die Noten bekannt gegeben und die Vorlesungsfolien sowie sämtliche andere Dateien zur Verfügung gestellt. Damit seien nur einige von vielen Funktionen aufgezählt.
Die Kehrseite einer Medaille
Im ersten Moment mag das alles nach einer eierlegenden Wollmilchsau klingen – und sicher, STiNE bringt etliche Vorteile mit sich. Wie jedoch alles im Leben hat auch STiNE eine Schattenseite. So brauche ich zum Beispiel von der Startseite bis zu einem Modul im Vorlesungsverzeichnis insgesamt sieben Klicks. Da es leider nicht möglich ist, Lesezeichen innerhalb des Systems zu setzen, sondern alles immer wieder von der Startseite beginnt, kommen über die Zeit etliche Klicks zustande.
Ebenfalls nervig ist, dass nicht alles über das Studiensystem STiNE läuft, so dass man sich nie endgültig sicher sein kann, ob eine Information dort oder eventuell auf einer anderen Website hochgeladen wird. So kann es mal passieren, dass der Termin zur Klausureinsicht verpasst oder eine Frist nicht rechtzeitig wahrgenommen wird.
Und schließlich der größte aller Nachteile: die immense Anzahl an weiteren Systemen neben STiNE. Um diesen Blog-Beitrag zu schreiben, habe ich begonnen, andere Fachbereiche zu fragen, welche Systeme sie neben STiNE verwenden. Als ich nach nur wenigen Studiengängen bereits bei weit über zwanzig Systemen angekommen war, hörte ich auf zu zählen. Allein in meinem Studium musste ich bereits sieben weitere Plattformen benutzen. Es sind einfach zu viele!
Zukünftige Aussichten der Digitalisierung
An dieser Stelle möchte ich auf ein Fazit verzichten. Denn ob und inwieweit die Digitalisierung ein (Alp-)Traum ist, ist reine Meinungssache. Sicher ist auf jeden Fall, dass die Digitalisierung die Zukunft ist. Deshalb ist es viel interessanter, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Und beim Versuch dessen zeigt sich ein großes Problem: Keiner weiß, wie die digitale Zukunft aussieht. Es lassen sich nur Trends in Richtung einer Künstlichen Intelligenz (KI) erkennen.

Quellen
https://www.rrz.uni-hamburg.de/webportale/stine.html