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Studiengänge im Wandel

15. April 2019 admin Keine Kommentare

„Alles fängt mal klein an!“ – So oder so ähnlich hat man diesen Spruch schon einmal gehört. Auch auf die Universität Hamburg trifft dies zu. Seit fast 100 Jahren geben Professorinnen und Professoren interessierten Studierenden ihr Wissen weiter und forschen selbst auf den verschiedensten Gebieten nach neuen Erkenntnissen. Wo heute über 260 Studiengänge zur Auswahl stehen, sah es anfangs noch sehr spärlich aus. Ein Blog-Beitrag von Marcel Wald.

Dieser Text soll einen Überblick über die Entwicklung und Anzahl der Studiengänge an der Universität Hamburg geben. Sie hat sich seit ihrer Gründung im Mai 1919 in schwierigen Zeiten behaupten müssen und konnte trotz allem ein breites Angebot für Studierende schaffen. Leider sind die Studiengänge nicht durchgängig dokumentiert worden. Deshalb soll dieser Text versuchen, eine Lücke zu schließen und zumindest grob eine Brücke von der Gründung bis hin zur heutigen Universität zu schlagen.

Zu Gründungszeiten wurden die Einschreibungen nicht wirklich dokumentiert. (Die damaligen Professoren waren den Studierenden scheinbar ähnlicher als heute) Auflistungen gibt es erst ab 1993. Zurückverfolgen lässt sich das Ganze bis 1974, da noch Informationen zu Zulassungsverfahren aus dieser Zeit existieren. Durch die Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv konnte eine Übersicht der Studiengänge ab 1993 erstellt werden. Auch wenn dadurch nur ein kleinerer Teil der Studiengänge seit Universitätsgründung abgedeckt wird, kann man doch einige interessante Entwicklungen erkennen. In den 25 Jahren von 1993 an gab es insgesamt 339 verschiedene Studiengänge, von denen heute noch etwa 260 existieren.

Aller Anfang ist schwer

1974 gab es zufälligerweise genau 74 Studiengänge. Hier waren besonders der sprachwissenschaftliche (9 Fächer) und der orientalistische Bereich (16 Fächer) vertreten, wenn man die einzelnen Fakultäten betrachtet. Fasst man einige Fächer nach heutigen Standards zusammen, so wären hier noch die MIN-Fächer zu nennen (19 Fächer).
Für diese Zeit hatte die Uni für wissbegierige Schulabsolventinnen und Schulabsolventen schon einiges zu bieten. Natürlich konnte man durch diese Breite nicht überall in die Tiefe gehen, was man auch am Studienangebot erkennen kann (meist etwa 4 Fächer pro Fakultät).

Entwicklungen im Angebot

Seit 1974 hat sich das Angebot der Uni wesentlich verändert. Die Fakultäten sind weitestgehend erhalten geblieben, jedoch werden heute deutlich mehr Fächer angeboten. Zudem sind aus einigen Fächern inzwischen ganze Fachbereiche geworden. Das kann man sehr gut am Fach Informatik erkennen. 1974 war Informatik noch ein Studiengang, welcher unter „Sonstiges“ aufgeführt wurde. Bis heute hat sich durch den Technikboom der „Sonstiges“-Studiengang Informatik zu einem eigenen Fachbereich gemausert, welcher in Zukunft immer wichtiger werden könnte. Hier werden inzwischen Möglichkeiten erforscht, selbstlernende künstliche Intelligenzen zu entwickeln oder die Interaktion zwischen Menschen und Maschinen zu verbessern bzw. neue Software zu entwickeln.
Ein anderes Beispiel sind die Sprachwissenschaften. Neben althergebrachten Studiengängen wie Deutsch, griechische Philologie oder Phonetik gibt es inzwischen so viele neue Studiengänge, dass der ursprüngliche Fachbereich in zwei Eigenständige aufgeteilt werden musste.
Auch bildungspolitische Entwicklungen lassen sich an den Studiengängen verdeutlichen. Um das Wintersemester 2006 herum wurden alle Lehramtsstudiengänge durch einen Studiengang „Erziehungswissenschaften/Lehramt“ abgelöst. Lediglich die Lehramtsfächer Englisch, Latein und Erdkunde sind noch vorhanden.
Trotz vieler Veränderungen existieren auch einige Konstanten, die von der Zeit unberührt blieben. Der damals unter Orientalistik geführte Fachbereich (heute Asien-Afrika-Wissenschaften) ist immer noch eine der größten Fachbereiche und kann mit den anderen Fachbereichen mithalten.

Ein wenig mehr schadet nie

Seit 1993 hat sich einiges getan. Die Universität sammelt fleißig Studienfächer und geht mit der Zeit. Heute sind es bereits 261 Fächer, in denen man an der Universität Hamburg einen Abschluss erlangen kann. Vor allem in forschungsintensiven Studiengängen, wie zum Beispiel in den Naturwissenschaften oder der Informatik, gibt es immer wieder neue Studiengänge. Das färbt natürlich auch auf andere Fakultäten ab. So gibt es inzwischen einen Studiengang „Daten- und Informationsmanagement“ in der Sozioökonomie. Hier hatten anscheinend die Informatiker ihre Finger mit im Spiel.
Alles in allem kann man sagen, dass die Uni in den letzten hundert Jahren mit der Zeit gegangen ist und sich jedem Trend anpassen konnte. Dies wird sie mit Sicherheit auch in Zukunft bewältigen können und uns als eine moderne und stets auf aktuelle Themen bezogene Universität erhalten bleiben.

Zuletzt möchte ich der Universität Hamburg einen großen Dank aussprechen für die Vielfältigkeit ihres Studienangebots und die damit einhergehenden Bemühungen, möglichst viele Interessensgebiete der Studierenden abzudecken und einzuschließen.

 

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