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Universität Hamburg: „University for a Sustainable Future“?

13. Februar 2019 admin 4 Kommentare

Die Universität Hamburg nennt sich stolz „University for a Sustainable Future“. Klar, Forschung, Lehre, Studium – die Uni ist der Ort, an dem die Ideen von Morgen entstehen, wo Zukunft geformt wird. Was tut unsere Uni aber nun gegenwärtig genau für die Zukunft, um ihrem Slogan gerecht zu werden? Dieser Frage geht Johanna Hänsel nach.

Kaum ein Thema betrifft uns alle, hier an der Uni – Studierende, Professorinnen und Professoren, Mitarbeitende, Forschende –, aber auch alle anderen – von Bill Gates bis zum Hausmeister von nebenan – so sehr und verbindet uns alle gleichermaßen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Stand oder Nationalität und über Fächergrenzen hinaus; es verlangt nach unserer gemeinsamen Mitwirkung, um unsere Zukunft und die derer, die nach uns kommen, zu gestalten: die Nachhaltigkeit. Die Universität Hamburg nennt sich stolz „University for a Sustainable Future“. Klar, Forschung, Lehre, Studium – die Uni ist der Ort, an dem die Ideen von Morgen entstehen, wo Zukunft geformt wird. Was tut unsere Uni aber nun gegenwärtig genau für die Zukunft, um ihrem Slogan gerecht zu werden? Universität gestern – heute – morgen: In diesem Beitrag geht es um Zukunft – wie die Universität in Zukunft nachhaltiger gestaltet werden soll und was sie für unser aller Zukunft tut – und um die Gegenwart – was gerade getan wird und wie wir alle dabei helfen können.

Definiere Nachhaltigkeit

Wenn man über Nachhaltigkeitsprojekte der Uni sprechen möchte, ist es zuallererst natürlich notwendig, darauf zu schauen, wie die Uni selbst Nachhaltigkeit versteht und definiert. Grundsätzlich entspricht das Verständnis dem, was wir alle wahrscheinlich so in ungefähr kennen: „Nachhaltigkeit gilt dabei als konzeptionelle Leitlinie für das Bestreben, die Gesellschaften der Gegenwart so zu gestalten, dass deren berechtigten Interessen entsprochen und zugleich ihr künftiger Entfaltungsspielraum gesichert und gestärkt werden kann.“[1] Die Betonung möchte die Uni Hamburg aber darauf legen, dass diese Definition weit über eine rein ökologische Sichtweise hinausgehen und sich auf das ganze Spektrum des Fächerangebots der Universität ausdehnen solle. Sie nennt vier Dimensionen, in denen an der Transformation zu einer nachhaltigen Universität gearbeitet werden soll: inhaltlich, reflexiv-wissenschaftskritisch, didaktisch und institutionell. Die inhaltliche Dimension bezieht sich dabei auf den Beitrag, den die wissenschaftliche Forschung zur Nachhaltigkeit leisten kann. Nachhaltigkeitsbezug soll und könne im Prinzip in allen wissenschaftlichen Disziplinen in der Forschung hergestellt werden. Als mögliche Themenfelder nennt die Universität „Klima, Umwelt, Energie und natürliche Ressourcen, aber auch kulturelles Erbe und geschichtlich geprägte Vielfalt, die Rolle des Staates, Bildung und Erziehung sowie gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen“. Auf reflexiv-wissenschaftskritischer Ebene geht es um die kritische Hinterfragung der Grundlagen des eigenen Faches und die Relation zu anderen gesellschaftlichen Handlungsfeldern, um eine an sich nachhaltige Wissenschaft zu erreichen. Die didaktische Dimension dreht sich um nachhaltige Bildung. Denkweisen, die sich auf Nachhaltigkeit fokussieren, sollen in Studium und Lehre gefördert werden. Die letzte Dimension, die institutionelle, bedeutet eine Reformierung der universitären Institutionen und Verwaltungsstrukturen im nachhaltigen Sinne.

Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität

Die wichtigste Institution der Universität Hamburg, die dieses Nachhaltigkeitsverständnis fördern und vermitteln soll, ist das Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität (KNU). Dort sollen alle Nachhaltigkeitsthemen gebündelt sein. Es soll eine Denkwerkstatt für Maßnahmen und Konzepte sein, die die Universität auf dem Weg zu einer nachhaltigen Universität unterstützen. Das KNU fördert und initiiert Projekte zur Nachhaltigkeit und arbeitet an der Vernetzung interner und externer Institutionen im Bereich Nachhaltigkeit.
Das KNU bietet auf mehreren Wegen einen Überblick über die Nachhaltigkeitsforschung an der Universität Hamburg. Zwei Möglichkeiten sind die interaktive Forschungslandkarte und das Posterbooklet „Nachhaltigkeitsbezogene Forschung an der Universität Hamburg“. Außerdem hat oikos Hamburg, eine Studierendeninitiative, die sich der Nachhaltigkeit widmet, in Zusammenarbeit mit dem KNU einen Nachhaltigkeitsbericht für die Universität Hamburg erstellt, der sich sehr genau damit auseinandersetzt, was an der Uni umgesetzt worden ist und wie.
Das KNU verfolgt insgesamt fünf Förderlinien: Fächerübergreifende Antragsinitiativen, Nachhaltigkeitsanalysen zur UHH, Postdoc-Fellowships, Projekt-Unterstützung und studentische Projekte. Unter dem Reiter studentische Projekte kann man sich Ideen holen für eigene Projekte und schauen, ob einen eine der geförderten Initiativen nicht zum Mitmachen anregt. Von urbanem Gartenprojekt, Sustainabilitiy Slam über GeoKino bis hin zu Podiumsdiskussionen ist einiges dabei. Regelmäßig finden auch Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem KNU statt, wie Wissenschaftscafés, die jährlich stattfindenden Aktionstage Nachhaltigkeit, Denkwerkstätten, Faire Wochen oder die Green World Tour. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem KNU ist das sogenannte Klimasparbuch für Studierende entstanden, ein kostenloser praxisorientierter Ratgeber und Stadtführer für Klimaschutz in Hamburg. In ihm finden sich Adressen für klimafreundliche Einkäufe und Restaurants und Tipps für klimafreundliches Handeln im Alltag. Auch der ein oder andere Gutschein findet sich darin. Zu bekommen ist das Heftchen in den Studienbüros, dem CampusCenter und dem UniKontor.

CEN – Forschungsschwerpunkt Klimawandel

Passend zu dem fächerübergreifenden Nachhaltigkeitsanspruch der Universität Hamburg existiert eine zweite Institution mit dem Fokus auf Forschung im Bereich Klimawandel: Das „Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit“ (CEN). Das CEN entstand als universitäres Dach der 18 verschiedenen, am 2007 gegründeten Exzellenzcluster „Integrated Climate System Analysis and Prediction“ (CliSAP) beteiligten Institute der Uni Hamburg. Neben den universitätsinternen Instituten sind an diesem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Cluster das Max-Planck-Institut für Meteorologie, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht und das Deutsche Klimarechenzentrum beteiligt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Meteorologie, Meereskunde, Geophysik oder Ökologie betreiben zusammen mit Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, Medienexpertinnen und -experten sowie Friedensforschenden Klimaforschung  zu Klimavariabilität und -vorhersagbarkeit, zu regionalen Ausprägungen sowie zu den Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, Wirtschaft und Gesellschaft. CliSAP soll zum einen Grundlage für eine gute Klimapolitik und zum anderen eine Anlaufstelle sein für zuverlässige, objektive und gut verständliche Informationen zum Thema Klimawandel. Die Förderung von CliSAP läuft zum Jahresende aus, die Forschung wird aber nahtlos im nächsten Jahr mit dem neuen Exzellenzcluster „Climate, Climatic Change, and Society“ (CliCCS) fortgeführt.
Wer sich auch studientechnisch für die Klimaforschung interessiert, der sollte sich über die CEN School informieren. Im Rahmen der Nachwuchsförderung unterstützen CEN-Mitglieder die Bachelor- und Masterstudiengänge der beteiligten Fachbereiche, sodass Studierende schon früh die Möglichkeit bekommen können, interdisziplinär und praxisorientiert zu arbeiten. Außerdem werden Master-, Doktoranden- und Post-Doc-Programme angeboten. Regelmäßig finden auch Summer Schools statt, die einen Einblick in die Klimaforschung bieten können.

Dieser kurze Überblick über die Universität Hamburg als „University for a Sustainable Future“ kann hoffentlich dazu motivieren, sich selbst weiter zu informieren, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und sich vielleicht in Zukunft – in welchem Rahmen es auch sein mag – mit einzubringen. Lasst uns mit unseren Ideen die Zukunft formen!

Liebe Universität Hamburg, herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag! Alles Gute für die kommenden 100 Jahre und hoffentlich weiterhin viel und noch mehr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit, damit zum 200. Geburtstag der kommenden Generation gesagt werden kann: „Wir haben unseren Beitrag geleistet, dass die Welt heute noch so ist wie sie ist, geht los und leistet auch euren!“. Johanna Hänsel

Quellen

Quellen: https://www.clisap.de/
https://www.cen.uni-hamburg.de/de.html
https://www.nachhaltige.uni-hamburg.de/de.html
Stephanie Janssen, Öffentlichkeitsarbeit/OutreachCentrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN)CliSAP/CEN Office

[1]Die beiden Zitate im Text stammen aus dem Positionspapier der Uni Hamburg zum Thema Nachhaltigkeit: https://www.nachhaltige.uni-hamburg.de/downloads/1_7-positionspapiere/knu-shortpager-2016-1.pdf

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4 Kommentare

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