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Von-Melle-Park 9: Sozialökonomie

30. März 2019 admin Keine Kommentare

Von-Melle-Park. Der Name des gepflasterten Campus ist Ausdruck für die Dankbarkeit einem Mann gegenüber, der sich in den Kopf gesetzt hatte, der Freien und Hansestadt Hamburg eine ihr angemessene Stätte des Geistes zu schaffen. Ein Beitrag von Mohammed Abd Alhafeez.

Von-Melle-Park 9, die Geschichte

Werner von Melle trat vor allem mit Bildungsfragen in Erscheinung. So unterstützte er schon vor dem Ersten Weltkrieg das öffentliche Vorlesungswesen und gründete die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung. Von Melle war mit dafür verantwortlich, dass die Bürgerschaft einen Bauplatz auf der Moorweide für die Errichtung des von Edmund Siemers gestifteten Vorlesungsgebäudes bewilligte. Aus diesen Institutionen entstand später die Universität Hamburg. 1919 war von Melle maßgeblich in Zusammenarbeit mit Rudolf Ross an dem Gesetz zur Gründung der Universität Hamburg und der Hamburger Volkshochschule beteiligt.
Der Ursprung des Gebäudes VMP 9 geht auf die 1948 auf Initiative von Genossenschaftlerinnen und Genossenschaftlern, Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern sowie Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten gegründete Akademie für Gemeinwirtschaft zurück. 1952 gründete sich die Gesellschaft der Freunde und Förderer (GdFF). Mehr als ein Verein von Ehemaligen, setzte die GdFF sich stets für mehr Bildungsgerechtigkeit ein.

Freunde und Förderer des Fachbereichs Sozialökonomie

Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Fachbereichs Sozialökonomie (vormals HWP) e. V. versteht sich heute als Anwalt der beiden zentralen Elemente des HWP-Studienmodells: Erstens ein interdisziplinäres Studium mit den Fächern BWL, VWL, Soziologie und Rechtswissenschaft, das auf den praktischen Erfahrungen der Studierenden aufbaut und sie für eine qualifizierte Tätigkeit in Unternehmen, Organisationen ohne Erwerbscharakter und Verwaltungen vorbereitet, und zweitens der offene Hochschulzugang, der Bewerbern ohne Abitur, aber mit qualifizierter Berufspraxis nach einer Aufnahmeprüfung das Tor zu einem wissenschaftlichen Studium öffnet. Die GdFF versteht sich daneben als eine Alumni- Organisation, die den Anschluss an ein Netzwerk von Studierenden, Absolventinnen und Absolventen sowie Mitgliedern des Lehrkörpers bietet.
1961 erfolgte die Umbenennung von Akademie für Gemeinwirtschaft in Akademie für Wirtschaft und Politik. Ab 1963 vollzog sich ein umfangreicher Ausbau: Der Abschluss wurde aufgewertet. Statt eines Zertifikates erhielten die Absolventinnen und Absolventen eine Graduierung und nannten sich nun Betriebs-, Volks- oder Sozialwirt/-in (grad.).
1970 änderte die Akademie ihren Namen in Hochschule für Wirtschaft und Politik. Bald danach zog die HWP in das Gebäude Von-Melle-Park 9. Die HWP-Absolventinnen und -absolventen bekamen ab 1979 statt der Graduierung einen Diplom-Titel.
Die HWP startete 1981 den erfolgreichen Modellversuch, neben den sechssemestrigen Abschlüssen einen neunsemestrigen Universitätsabschluss, ein Diplom in Sozialökonomie, zu etablieren. Das HWP-Studium gliederte sich daraufhin in zwei aufeinander aufbauende Studienabschnitte: das sechssemestrige Studium und das dreisemestrige Projektstudium.
Nachdem die HWP 1991 das Promotions- und Habilitationsrecht erhalten hat, wurde sie 1993 von der Hochschulrektorenkonferenz in die Gruppe der Universitäten aufgenommen. Im Oktober 2003 hat die HWP ihre Studienreform abgeschlossen. Neben einem interdisziplinären Bachelorstudiengang und sieben Masterstudiengängen verfügte die HWP als erste der Hamburger Hochschulen über ein komplett umgesetztes konsekutives Bachelor-Masterstudienmodell.
Seit dem 1. April 2005 ist die ehemalige HWP Teil der Universität Hamburg und heisst nun Fachbereich Sozialökonomie. Er bildet gemeinsam mit den früheren Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften (später Fachbereiche VWL und BWL, heute Fachbereich VWL und Fakultät BWL) und Sozialwissenschaften (jetzt Fachbereich Sozialwissenschaften) eine der acht Fakultäten der Universität Hamburg: die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die Studiengänge des Fachbereichs Sozialökonomie bleiben auch nach der Fusion der ehemaligen HWP mit der Universität Hamburg erhalten. Bildungspolitisch hat damit ein neues Kapitel begonnen, in dem es darum gehen wird, Anspruch und Leistung der ehemaligen HWP auch in Zukunft fortzuführen.

Der Fachbereich Sozialökonomie

Sozialökonomie ist ein interdisziplinäres Studium der Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft und Soziologie am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg, mit Fokus auf die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Es wird nach sechs Semestern mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Mit 2500 Studierenden ist der Studiengang der größte Bachelorstudiengang an der Universität Hamburg, am gesamten Fachbereich studieren 3200 Personen. Der Studiengang nimmt jedes Semester fast 300 neue Studierende auf und beschäftigt etwa 35 Professorinnen und Professoren. Der Fachbereich Sozialökonomie steht für Offenheit in Lehre und Forschung. Er bietet offene Bildungszugänge und vertritt diverse Forschungszugänge. In seinem wissenschaftlichen Ansatz ist er theoretisch fundiert, auf empirische Validierung und gesellschaftspolitische Relevanz bedacht.

Als Stipendiat und Student an der Universität Hamburg möchte ich der Universität herzlich für das Stipendium danken und gratuliere ihr zum 100-jährigen Jubiläum! Mohammed Abd Alhafeez

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